Haus Bella Vista von neuer Pächterin Barry Callebaut feierlich eingeweiht
Der Weg ins Management führt über Schloss Marbach
Schloss Marbach, am deutschen Ufer des Untersees zwischen Wangen und Hemmenhofen gelegen, baut seine Stellung als internationales Tagungs- und Seminarzentrum mit modernster Infrastruktur aus. Das am heutigen Freitag eingeweihte Haus Bella Vista dient der räumlichen Erweiterung, damit künftig Seminare auch für grössere Gruppen parallel durchgeführt werden können. Die Pächterin von Schloss Marbach, Barry Callebaut AG mit Sitz in Zürich, will die Anlage als Ausbildungs- und Begegnungstätte für ihre Mitarbeiter nutzen. Der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladen- und Süsswarenprodukten hat in Zusammenarbeit mit einer führenden Universität die Aus- und Weiterbildung seiner Führungskräfte gezielt verstärkt und auf Schloss Marbach zusammengefasst, um sich weiter als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Neben Barry Callebaut-eigenen Veranstaltungen steht die Einrichtung auch anderen interessierten Unternehmen und Organisationen offen.
Regionales bewahren – Hightech integrieren
Durch den grundlegenden Umbau und die bauliche Erweiterung beträgt die Bruttogrundfläche von Haus Bella Vista nun rund 1’400 Quadratmeter. Das neu errichtete Forum sowie die Tagungsräume sind mit modernster Konferenz- und Medientechnik ausgestattet. Das Forum bietet Platz für rund 100 Personen. Zusätzlich stehen verschiedene kleinere Räumlichkeiten für Gruppenarbeiten oder für Veranstaltungen zur Verfügung.
Für den Entwurf und die Bauausführung zeichnet die Architektengruppe CPH aus Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Konstanzer Architekturbüro Böhler & Böhler verantwortlich. Innerhalb von nur 12 Monaten realisierten sie zusammen mit Ingenieuren für die Fachplanung und einem eingespielten Handwerker-Team das komplexe Bauvorhaben. Rund 5 Millionen Euro wurden investiert, um ein, wie Architekt Werner Peters es beschrieb „Kleinod der regionalen Höri-Architektur“ wieder erstehen und zu einem „stolzen Schwan“ werden zu lassen.
Am heutigen Freitag fand in Anwesenheit des Landrates des Landkreises Konstanz Frank Hämmerle, des Öhninger Bürgermeisters Andreas Schmid und des früheren Landrates Dr. Robert Maus sowie weiterer Vertreter des Landkreises und der Gemeinde zusammen mit zahlreichen anderen Ehrengästen die feierliche Eröffnung statt. Die symbolische Übergabe des Schlüssels vollzog Theo Brenner, Direktor der Jacobs Stiftung (Besitzerin von Schloss Marbach), im Beisein von Ernst Buschor, Mitglied des Stiftungsrates und ehemaliger Regierungsrat des Kantons Zürich. Andreas Schmid, Präsident des Verwaltungsrates der Barry Callebaut AG, nutzte seinen Dank, um auf die am Ort ohnehin aufs Beste gepflegte (Bildungs-) Tradition zu verweisen. Ohne Fortbildung und Weiterentwicklung auch im Persönlichen und einer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern könne selbst ein marktführendes Unternehmen nicht langfristig bestehen. Um „als Bester ganz vorn zu stehen“, wolle man, so Schmid, eine Atmosphäre schaffen, in der „Lernen als kontinuierlich atmender Prozess“ begriffen werde. „Schloss Marbach und das Haus Bella Vista bieten mit der hochmodernen Technik und der inspirierenden Umgebung hierfür nun beste Voraussetzungen“, schloss Schmid.
Hangwasser kühlt erhitzte Köpfe
Den baulichen Aufwand im Vorfeld beschrieb Harald Possel, Projektleiter für die Jacobs Foundation. So mussten umfangreiche Sicherungsmassnahmen gegen Hangrutschungen getroffen werden, die allein einen „nennenswerten Teil der Bauinvestitionen“ verschlangen. Zu den Vorkehrungen gehörte auch eine Drainage des Baugrundes. Possel betonte den verblüffenden Vorteil dieser Notwendigkeit: Das kalte Wasser aus der Hangdrainage kühlt – statt teurer Elektroenergie – die Räumlichkeiten über die heissen Sommertage.
Harald Possel sprach der Gemeinde und dem Landkreis seinen ausdrücklichen Dank aus. Durch ihr schnelles und unbürokratisches Handeln hätten die Genehmigungs-behörden das Fundament für einen zügigen Baufortschritt gelegt und die Bauzeit um sechs Monate verkürzt .
Moderne spiegelt Historisches
Die Architekten Werner Peters und Ivan Chlumsky erläuterten der Festgemeinde die planerischen Details. Ausdrückliche Anerkennung zollten sie der Gemeinde und dem Bauherrn, deren Hauptanliegen es nicht nur war, die historische Bausubstanz trotz grösserer Beschädigungen zu erhalten, sondern auch die Aufgabe formulierten, ihr die optische Dominanz in der Gesamtwirkung zu verleihen. Wie bereits bei einer früheren Erweiterung von Schloss Marbach erfolgreich umgesetzt, wurde deshalb ein Teil des Neubaus in den Hang hinein gebaut bzw. mit Erdaufschüttungen überdeckt. Sichtbar bleibt die charakteristische raumhohe Glasfassade mit einem von schlanken Säulen getragenen Dach. In ihr spiegelt sich effektvoll die historische Fassade von der Bella Vista sowie der prächtige Baumbestand.
Ansichten mit eigener künstlerischer Natur setzte auch der brasilianische Künstler Raimundo Bida um, der ausgewählt wurde, die „Kunst am Bau“ zu schaffen. Er gestaltete einen Bilderzyklus mit Impressionen zum Thema Kakao. Seine ausdrucksstarken Werke schmücken künftig die grosszügige Lobby des Forums.
Mit einem dreitägigen Training für Mitarbeitende zum Thema Projektmanagment nimmt Barry Callebaut das Haus Bella Vista am Sonntag, 13. Juni offiziell in Nutzung.
Barry Callebaut AG
Mit einem Jahresumsatz von über CHF 4 Mrd. (EUR 2,64 Mrd.) im Geschäftsjahr 2003/04 ist die in Zürich ansässige Barry Callebaut der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten sowie Süsswaren – von der Kakaobohne bis zum fertigen Produkt im Verkaufsregal. Barry Callebaut unterhält über 30 Produktionsstandorte in 22 Ländern und beschäftigt rund 8‘700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen steht im Dienst der gesamten Lebensmittelbranche – von industriellen Nahrungsmittelherstellern über gewerbliche Anwender von Schokolade wie Chocolatiers, Confiseure oder Bäcker bis hin zu den internationalen Einzelhandelskonzernen. Barry Callebaut bietet auch umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Produktentwicklung, Verarbeitung, Schulung und Marketing an.